Stile

Capoeira Regional bildet mit Capoeira Angola die zwei Hauptformen der Capoeira.

Regional

Mestre Bimba
Mestre Bimba

Heute gilt die Stadt Salvador da Bahia als Geburtsort der Capoeira. Tatsächlich gründete Mestre Bimba die erste “legale” Capoeira-Schule in dieser Hafenstadt, im Nordosten von Brasilien. Er nannte seinen Stil Luta Regional Baiana, was mit „Kampf aus der Region Bahia“ übersetzt werden kann; oder kurz Capoeira Regional.

Salvador da Bahia ist eine Hafenstadt und war lange Zeit der Ankunftsort für viele nach Brasilien verschleppter afrikanische Sklaven. Der dadurch entstandene kulturelle Schmelztiegel beeinflusste Mestre Bimba bei der Entwicklung von Capoeira Regional. In der Regional sind Bewegungen von europäischen und asiatischen Kampfsportarten enthalten (z. B. Greco-romanisches Ringen, Savate, Budo). Daher gilt Regional auch als die moderner/neuere bzw. die progressivere Stilform. Capoeira Regional wird offener und akrobatischer gespielt. Der Rhythmus ist energetischer und die Spiele sind kurz und heftig. Sie charakterisiert sich durch weit ausladende Bewegungen und gesprungene Angriffe.

Angola

Mestre Pastinha

Etwa zum gleichen Entstehungszeitpunkt von Capoeira Regional praktizierte Mestre Pastinha einen anderen Stil: Capoeira Angola. Mestre Pastinha hatte der Legende nach Capeoira von dem Afrikaner Benedito gelernt. Als Benedito sah, das Mestre Pastinha in jungen Jahren immer wieder von einem älteren und stärkeren Jungen geschlagen wurde, zeigte er Ihm Capoeira.

Capoeira Angola gilt als das ursprünglichere Capoeira. Tatsächlich entstanden die beiden Stile aber etwa zur selben Zeit und unabhängig voneinander.  Augenscheinlich unterscheidet sich der Stil vor allem durch das gespielte Tempo. So ist Angola theatralischer als Regional. Die Spieler versuchen sich durch List und Geschicklichkeit (Maladragem bzw. Malicia) auszuspielen. Der Eindruck von Trägheit kann täuschen, wenn auf einer ursprünglich sehr langsam ausgeführten Bewegung ein blitzschneller Angriff folgt. Zwar gibt es dieses Element auch in Capoeira Regional, es wird aber im Capoeira Angola häufiger und ausgiebiger eingesetzt. Da die Spiele oft langsamer und konzentrierter sind, können sie auch länger gespielt werden als es in Regional üblich.

 

Capoeira abseits der großen Stile

Spielart, Tempo, Rhythmus und Aggressivität des Spiels wird auch heute noch vom Meister bestimmt, der das führende Instrument, die Berimbau, spielte. Dabei kann es zu Spielen kommen, die sowohl Charakteristiken von Regional als auch Angola beinhalteten. Je nachdem, wie das Spiel von der Bateria geleitet wird, bzw. welche der Toques Gerais gespielt wird.
Tatsächlich dürfte diese Form der Capoeira aber als die Urform gelten, da auch schon die Capoeiristas in der Zeit for den beiden großen Stilen sich nur nach der Berimbau des Mestres gerichtet hatten.

Gemäß unserer Lineagem (Herkunft), die über unsere Meister, bis zu dem legendären Capoeirista Besouro Manganga zurückverfolgbar ist, spielen wir bei Capoeira im Quadrat, das was uns die Berimbau vorgibt.